Heute sind unsere Konsolen und PCs durch ein paar Klicks in Echtzeit mit Spieler*innen auf der ganzen Welt vernetzt – zur Freude einer ganzen Generation, die vom Geräusch der CPU-Lüfter beim Diskettenstart traumatisiert wurde.
Monkey Island, Wing Commander, Super Mario World, F-Zero und Final Fantasy III:
Ausgewählte Perlen und absolute Klassiker unter den Computerspielen, die viele Kinder, die vor 1990 das Licht der Welt erblickten, verehrt und verbissen gespielt haben. Wollte man damals eines dieser Spiele miteinander spielen, so musste man sich treffen, um gemeinsam auf der Couch oder am Schreibtisch zu sitzen – vor einem PC, eher aber vor dem Amiga 500 oder einem Atari ST. Eine gängige Spielpraxis war dabei „Hotseat“, was schlicht bedeutet, dass man muss sich vor einem Monitor abwechseln muss. Wenn man über eine gewisse Distanz miteinander spielen wollte, so gab es auch die Möglichkeit, Spielstände von Diskette zu laden. Stellt euch vor, für jede Runde müsst ihr einen Tag warten, bis der Schulkollege oder die Schulkollegin euch den aktuellen Zug „sagt“, indem ihr eine Datei bekommt, die ihr im Spiel ausführen müsst. Sehr beliebt waren damals auch „Arcades“ – Spielhallen, wo man sich über die „Highscoreliste“ mit anderen gemessen hat. Immer mit der Angst im Rücken, dass über Nacht der Strom abgeschaltet wird und die hart erspielte Highscore verschwindet.
Während man im Wiener Wurstelprater oder in Lignano beim Flanieren auf der Strandpromenade heute noch immer Spielhallen findet, hat sich unsere Art miteinander zu zocken jedoch stark verändert: Unsere Konsolen und PCs sind durch ein paar Klicks in Echtzeit mit Spielerinnen und Spielern auf der ganzen Welt vernetzt und zur Freude einer ganzen Generation, die vom Geräusch der CPU-Lüfter beim Diskettenstart traumatisiert ist, ist auch niemand mehr auf bunte Billigplastikscheiben angewiesen, um sich im virtuellen Spielen zu messen.
Aber nicht nur die Vernetzung unter den Gamer*innen hat in den letzten Jahrzehnten ein massives Upgrade erlebt, auch in Sachen Speicherkapazität haben wir im Vergleich mit damaligen Standards heute einen enormen Vorteil: Eine theoretische 1-Gigabyte-Festplatte hätte 1985 etwa 100 000 Euro gekostet, 1990 „nur“ noch 2000 Euro. Heute bekommen wir um diesen Betrag 20 Terabytes und das in SSD-Qualität. Der 5G-Standard verspricht eine Übertragungsgeschwindigkeit von mehreren Gigabytes pro Sekunde. Hätte man also 1990 schon 5G gehabt und hätte man damals die gleichen Datenmengen verbraucht, die wir heute für diverse Games und Apps benötigen, so hätte man sich jede Sekunde eine neue 2000 Euro teure Festplatte kaufen müssen.